Wiederentdeckt Blutegel - eine Therapie aus der Antike

Die ersten Aufzeichnungen bezüglich Einsatz der Blutegeltherapie stammen von den Babyloniern aus dem Jahre 1500 vor Christi. In Europa wurden sie im 2. Jahrhundert vor Christi bekannt.

Im Laufe der Zeit wurde die Therapie überall immer populärer um später wieder in Vergessenheit zu geraten. Hier bei uns sind seit den 80-er Jahren die Blutegel wieder en Vogue. Gerade in der Transplantations- und Wiederherstellungs-Chirurgie leisten sie gute Dienste, ebenso bei abgetrennten Gliedern welche wieder angenäht wurden.Blutegel leben in sauberem, kalkarmem Süsswasser z. B. in Flüssen, Bächen, Seen, Teichen. Sie bevorzugen flache Gewässer, resp. flache Uferregionen in welchen das Wasser langsam fliesst. Die Temperatur des Wassers sollte eher kühl oder gar kalt sein. Der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) gehört zu den Ringelwürmern, er ist eng verwandt mit dem Regenwurm. Blutegel für therapeutische Zwecke werden heute aber speziell gezüchtet und nicht unseren Gewässern entnommen. Da die Tiere nur einmal verwendet werden dürfen, können keine Infektionskrankheiten übertragen werden.

Zur Therapie wird der Blutegel an der gewünschten Stelle auf die Haut aufgebracht, wo er sich dann festsaugt und während ca. 45 Minuten bis 2 Stunden saugt. Man sollte die Tiere in Ruhe saugen lassen und keinesfalls stören. Ein Egel saugt pro Mahlzeit ca. 3-6 ml. Danach erfolgt eine gewünschte Nachblutung, bei welcher nochmals ca. 20-30 ml Blut abgeht. Deswegen wird die Behandlung auch ein sanfter Aderlass genannt. Der Egel gibt während des Saugvorganges Sekrete ab welche unser Körper aufnimmt. Diese Sekrete wirken unter anderem blutgerinnungshemmend, schmerzlindernd entzündungshemmend und gefässerweiternd.

Wann wird der Blutegel angewendet?
Prinzipiell bei allen Krankheiten mit Durchblutungsstörungen oder welche infolge von Durchblutungsstörungen entstehen. So zum Beispiel:Besenreisser, Krampfadern , offene Beine, Venenentzündungen, Thrombosen, Tinnitus, Schlaganfall, Migräne, schmerzhafte Monatsblutungen, Muskelschmerzen, Rheuma, Arthrose, Verstauchungen, Zerrungen, Blutergüsse, Muskelfaserrisse, Schmerzen nach Arthroskopien und Operationen, traumatische Schwellungen, Gefässveränderungen im Rahmen eines Diabetes mellitus etc.


© 2024 Regina Brander, Kühriedweg 26, 8050 Zürich, 043 540 44 17 - AGB
Website by Paul Bischofberger